Eines Tages kommt Gott zu dir mit einem Problem:
Er möchte die 10 Gebote neu schreiben – speziell für die heutige Zeit.
Allerdings hat sich die Welt so stark gewandelt seit seiner Zeit, dass er die Menschen nicht mehr so gut versteht. Deshalb kommt er zu dir: Du bist aus dieser Zeit, du verstehst die heutige Welt – du sollst die 10 Gebote aus deiner Sicht neu schreiben.
Die Aufgabe:
1.
Schreibe deine 10 Gebote – jeweils kurz, nur ein Satz pro Gesetz.
Es kann sein, dass du manche Gesetze so lassen willst, wie sie ursprünglich waren, z.B. “Du sollst nicht töten” oder so – oder alle.
Du geniesst alle Freiheiten – du kannst schreiben, dass es keine Gebote mehr gibt, oder die Zahl der Gebote ändern, oder “Du sollst nicht” in “Du sollst” ändern, etc.
Du kannst ruhig deine persönlichen Vorlieben reinschmuggeln – “Keine Handys am Esstisch”, z.B.
Aber Gott meint es ernst – er wird aufgrund deiner Empfehlungen die derzeitige Menschheit richten, und zwar auf der ganzen Welt, kleine Menschen wie grosse.
2.
Für einen Extra-Punkt: Erkläre uns in einem Absatz, warum du ausgerechnet diese Gesetze ausgesucht hast.
Worum geht es in dieser Aufgabe?
Du sollt deine Werte erkunden; du sollst dir fragen, wie du die Welt siehst, was an der Welt deiner Meinung nach schiefgeht, und wie aus deiner Sicht der Mensch zu einem besseren Menschen werden könnte.
Wir glauben alle von uns, wir könnten die Welt retten und verbessern, wenn man nur auf uns hören würde – jetzt ist es deine grosse Chance!
Was sind die 10 Gebote noch mal?
Vermutlich hast du die ursprünglichen 10 Gebote nicht im Kopf. Also, als Leitlinie, hier sind sie:
Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.
Du sollst dir kein Kultbild machen und keine Gestalt von irgendetwas am Himmel.
Du sollst den Namen des Hernn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
Gedenke des Sabbats: Sechs Tage darfst du schaffen und all deine Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag.
Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst und es dir gut geht in dem Land.
Du sollst nicht töten.
Du sollst nicht die Ehe brechen.
Du sollst nicht stehlen.
Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.
10. Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren, oder irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.
Normalerweise beantworte ich nicht meine eigenen Schreibimpulse auf “Kleine Romane über dich,” aber dieser Impuls ließ mir keine Ruhe. Hier sind meine persönlichen “10 Gebote für unsere Zeit”:
1. Du sollst deinen Mitmenschen zuhören.
2. Du sollst neugierig sein.
3. Du sollst die Meinungen und die Erfahrungen deiner Mitmenschen respektieren und versuchen, daraus zu lernen.
4. Du sollst dich nicht von Trends, den Medien, deinen ersten Eindrücken oder deiner emotionalen Empörung manipulieren lassen.
5. Du sollst die Verantwortung für dich und dein Leben übernehmen, denn ich, der Herr, habe dich nicht als Opfer erschaffen.
6. Du sollst leiden, das Leiden akzeptieren und als stärkerer Mensch aus deinem Leiden hervorgehen, denn ich, der Herr, habe diese Welt erschaffen, um dich herauszufordern.
7. Du sollst versuchen, glücklich zu sein.
8. Du sollst versuchen, andere Menschen glücklich zu machen.
9. Du sollst das Leben schätzen, genießen und auskosten, denn das Leben ist alles, was du hast.
10. Du sollst das Leben nicht ernstnehmen, denn wer nicht über das Leben lachen kann, wurde vom Leben besiegt.
Das erste Gebot , das mir einfiel, war, "Du sollst in den Medien und in der Politik nicht lugen."